Sport in der Antike

 

Sportliche Wettkämpfe, von denen die Olympischen die berühmtesten, ältesten und angesehensten waren, gehörten in Griechenland seit alters zum religiösen und kulturellen Leben. Zu den Olympischen Spielen kamen die Athleten aus der gesamten griechischsprechenden Welt zusammen, wozu auch Unteritalien und Sizilien gehörten. Seit 776 v. Chr. bis ins 4. A n. Chr., also mehr als 1000 Jahre lang, fanden die (fast ohne Unterbrechung) alle 4 Jahre im Juli statt. Bei den Römern und, durch ihren Einfluss, um gesamten Westteil des Reiches waren dagegen Gladiatorenkämpfe und Wagenrennen populär. Deshalb findet man heute noch in Italien, Frankreich, Deutschland und Spanien so viele römische Amphitheater, in Griechenland und Kleinasien dagegen vorzugsweise Stadien für sportliche Wettkämpfe. Als Zuschauer fanden jedoch auch viele Römer an Spielen wie den Olympischen Gefallen; gelegentlich nahm auch ein Römer daran Teil; die Bestimmung, wonach die Athleten Griechen sein mussten, wurde zumindest in römischer Zeit grosszügig ausgelegt.
Wichtige Unterschiede der antiken Olympischen Spiele zu denen der Neuzeit, die 1896 erstmalig in Athen ausgetragen wurden, waren folgende:

  1. In Griechenland wurden Kriege wegen der Spiele unterbrochen, nicht die Spiele fielen wegen der Kriege aus wie in der Neuzeit (so 1916,1940,1944). Wenn die Herolde im Frühling eines Olympischen Jahres auszogen, um die Spiele anzukündigen, sagten sie gleichzeitig den "Olympischen Gottesfrieden" an: Für einen Monat vor und nach den Spielen galt in ganz Griechenland Waffenstillstand, damit Teilnehmer und Zuschauer ungehindert an- und abreisen konnten.
  2. Heute wechselt der Austragungsort, in der Antike jedoch nicht.
  3. Das Programm bestand aus anderen Sportarten, von denen heute lediglich Laufen, Weitsprung, Diskuswerfen, Ringen und Boxen als olympische Disziplinen gelten. Ballspiele sowie Mannschaftskämpfe waren unbekannt.
  4. Alle Athleten traten nackt an.
  5. Frauen durften weder teilnehmen noch zuschauen.
  6. Der Besuch war gratis
  7. Es gab nur den 1. Platz.
  8. Viel Geld für Tempel Schatzhäuser, Statuen usw. verwandt. Nur provisorische Lagen für Sportler und Zuschauer. Auch um sanitäre Anlagen stand es schlecht.

Philosoph Epiket zu den Olympischen Spielen: "Doch manche unerquicklichen und beschwerlichen Dinge tragen sich im Leben zu. Und geschehen sie nicht auch in Olympia? Kommst du nicht dort schier vor Hitze um? Bist du nicht eingepfercht in der grossen Menge? Baden kannst du nicht, doch du wirst nass bis auf die Haut wenn es regnet. Hast du nicht genug von all dem Tumult dem Geschrei und anderen Belästigungen? Doch ich kann mir vorstellen, dass du dies alles erträgst um des denkwürdigen Schauspiels willen."

Nur wenige marmorne Sessel, Ehrengästen vorbehalten, sind im Stadion vorhanden. Die Masse der Zuschauer - Zehntausende sollen es gewesen sein - stand dichtgedrängt auf den Wällen, und sie wird dort wie überall auf der Welt geschrien, gepfiffen, gelitten und gejubelt haben.

Der 3. Tag fiel mit dem 2. oder 3. Vollmond nach der Sommersonnenwende zusammen. Die Athleten mussten sich einen Monat vorher in Olympia einfinden und dort unter Aufsieht von Trainern hart an sich arbeiten, sie mussten auch versichern, dass sie sich vorher gut auf ihre Sportart vorbereitet hatten.

Das olympische Programm:

  1. Tag: Vorbereitungen und Gottesdienste
  2. Tag: Eröffnung der Spiele durch Wagenrennen im Hippodrom. Dann Pferderennen. Das Hippodrom lag direkt neben dem Stadion. Man kannte weder Sattel noch Steigbügel noch Hufeisen. Daher gab es keine Springwettbewerbe. Nachmittag: Fünfkampf (Diskuswurf, Weitsprung, Speerwurf, Ringen und 200m Lauf) Springen aus Stand mit hantelförmigen Gewichten. Sieger: In 3 Disziplinen Bester, sonst Ringkampf.
  3. Tag: Vormittag: Religiöse Feiern und eine grosse Prozession: Kampfrichter, Priester, Gesandte, Athleten, Verwandte und Trainer. Am Zeusaltar wurden 100 Ochsen geschlachtet. Nachmittag: Jugendwettbewerbe (12-18): 200m Lauf, Ring- und Boxkampf.
  4. Tag: Vormittag: Laufwettbewerbe. (Stadionlänge=200m) Nachmittag: Ring- und Boxkämpfe. (Lederriemen, bis einer rechte Hand liebte.) 400m Waffenlauf (nur Helm und Schild.)
  5. Tag: Opfer und Festessen.

Sieger bekam Ölbaumzweig. Heimatstadt machte einen grossen Empfang, Geschenke, Pension. Von nun an war er berühmt.

In Italien gab es auch viele andere Spiele mit Geldpreisen. Besonders in der Kaiserzeit.

Berufssportler. Sie kamen aus der ganzen freien Schicht der Bevölkerung. Vaterstadt kam für Kosten von Talenten auf, Er hatte dann einen Trainer der für Diäten und Massagen zuständig war.

Es gab keinen Breitensport für alle Jugendlichen. Nur für Talente und Reiche. Römer hatten kein Interesse am Sport ausser an Vorübungen fürs Militär und als Ausgleichsgymnastik für Jugendliche.