Übersetzungen von Historeo

 

Hier sind die Übersetzungen vom Lehrbuch "Historeo". Sie sind von mir selber geschrieben und nicht korrigiert! Die Übersetzungen sind hier als Word-Dokument downloadbar. (Schreib mir ein email, wenn der Download nicht funktioniert!)

 

Lektion 1b

 

1. Die Geburt des Herakles

 

Zeus ist der Vater der Götter und Menschen. Er kommt vom Olymp nach Böotien. In Theben bemerkt er die guten Eigenschaften der Alkmene. Alkmene ist die Frau des Amphitryon. Der Gott liebt Alkmene. Die gebärt einen jungen Knaben: Herakles ist der Name des jungen Knaben.

Hera, die Frau des Zeus, will Schlechtes für den Jungen und die Göttin schickt zwei Drachen zu seinem Bett. Sie will nämlich den Jungen töten. Alkmene bemerkt zwar sofort das Schlechte, aber Herakles packt mit den Händen die Drachen und tötet sie.

 

 

2. Herakles am Scheideweg

 

Herakles kommt in das Jugendalter, in dem die Jungen sagen, ob sie den Weg des Guten oder den des Schlechten nehmen werden. Und auf dem Weg werden sie zu zwei jungen Mädchen kommen, wie er.

Die eine sagt zu ihm: "Oh Gott und Junge der Alkmene, welchen Weg willst du nehmen? Mach mich zu deiner Freundin: Ich werde dir nämlich den Weg zur Lust zeigen: Der ist ohne Anstrengungen und ohne Kriege."

Herakles sagt: "Oh junges Mädchen, wer bist du? Wie heisst du?" Das junge Mädchen sagte: "Die Freunde nennen mich Freundschaft, die Feinde Schlechte."

 

 

3. Die Wahl

 

Da kommt die andere junge Frau zu ihm (Herakles) und sagt: "Ich komme zu dir, junger Mann, weil ich deine Kraft kenne. Wenn du den Weg zu mir ergreifst, zeige ich dir die schönen und edlen Werke. Ohne Strapazen haben die Menschen nichts von den schönen und edlen Werken. Du aber, ehre die Götter: und die Götter werden dich als Gast auf nehmen. Mache edle Werke, aber liebe nicht die Schlechten (Werke) und die Menschen ehren dich. Mache die Werke des Krieges, wenn du deinen Freunden helfen, und deine Feinde töten willst.

Und die Schlechtigkeit sagt: "Merkst du, junger Mann, dass die junge Frau dir den mühsamen Weg zur Tüchtigkeit zeigt? Ich zeige dir den leichten Weg ins Vergnügen."

Und die Tüchtigkeit sagt: "Junge Frau, was hast du Edles? Was machst du für ein schönes Werk, wenn du nicht Mühe haben willst? Ich aber, ich bin mit den Göttern und den edlen Menschen zusammen. Die Götter und Menschen ehren mich und ein schönes Werk ist nicht ohne mich. Die Jungen haben mit mir Ehren und die Edlen freuen sich über ihre Werke."

 

 

Lektion 2

 

4. Der Löwe vom Kithairon

 

Herakles kommt zum Kithairon, einem Berg in Böotien. Bei diesem Berg zerstört ein Löwe Ochsen und Schweine von Amphitryon und anderer Menschen. Männer kommen zu Herakles und sagen: "Ergreife uns den Löwen: denn er tötet unsere Ochsen selbst und die des Amphitryon."

Sofort tötet Herakles das Tier und nimmt das Fell als Kleidung, das Maul als Helm. Und sich selbst macht er eine Keule aus einem Baum. Feuer leuchtet aus den Augen und zeigt, dass er ein Kind Zeus’ ist.

 

 

5. Die zwölf Arbeiten

 

Als er nach Delphi kommt, sagt er zum Gott: "Oh Apollon, in welcher Stadt befielst du mir zu wohnen?" Der Gott forderte ihn durch die Pythia auf, in Thiryns zu wohnen: "Du wirst in Thiryns als Sklave von Eurysthos, dem König von Mykene, wohnen. Er wird dich auffordern zwölf Strapazen zu beenden, damit du und unsterblich sein wirst."

Herakles hört das Wort des Gottes und geht nach Thiryns. Eurysthos befiehlt ihm zwölf Strapazen zu beenden.

In Nemea erwürgt er den fürchterlichen Löwen und bringt die Haut Eurysthos. In Lerna tötet er einen starken Drachen, und salbt seine Pfeile mit der Galle von ihm. Aus Arkadien bringt er die Hirschkuh mit den goldenen Hörnern und vom Berg Erymantu die fürchterliche Sau nach Mykene.

In Elidia bringt er den vielen Mist der Schweine und Kühe des Augeas aus dem Hof.

In der Stadt Stymphalos, einer Stadt in Arkadien, verjagt er zahllose Vögel mit bronzenen Klappern vom See. In Kreta besiegt er den feuerspeienden Stier und das Tier bringt den Held nach Griechenland. Aus Thrakien bringt er Diomedes, der König der Bistonier, ein menschenfressendes Pferd.

Und der Held bringt den Gurt der Hipolyte, der Königin der Amazonen, als Geschenk für die Tochter des Eurysthos. Die Amazonen wohnen beim Fluss Thermodon.

Aus Iberien bringt er die geryonischen Ochsen, und von Esperidon die goldenen Äpfel nach Mykene.

Im Hades, dem Haus des Kerberos, packt er den Hund und bringt ihn nach Mykene. Er zeigt Eurysthos das Tier, danach bringt er es in das Haus, den Hades, zurück.

 

 

 

Lektion 3

 

6. Nessos

 

Nach den Strapazen kommt Herakles nach Kalydona, einer Stadt in Aitolien und er heiratet Deianeira, die Tochter des Königs Oineus.

Nach der Hochzeit ging er mit seiner Frau nach Trachien und kam zum Fluss Eunos. Nessos der Kentaur brachte einen gegen Bezahlung durch den Fluss.

Herakles ging nun selbst durch den Fluss, seine Frau aber trug Nessos. Sofort liebte er sie und wollte sie rauben. Die Frau ruft ihren Mann. Dieser schickt einen Pfeil ins Herz von Nessos.

Als der Kentaur stirbt, ruft er Deianeira und sagt: " Du, wenn du ein Liebestrank für Herakles haben willst, behalte mein Blut bei dir."

 

 

7. Deianeiras Irrtum

 

Herakles wohnt nun mit seiner Frau in Trachien. Aus Trachien nimmt er Oichaliae eine Stadt in Euboia ein: und er tötet den König mit seinem Sohn, Iolae, die Tochter des Königs, bringt er nach Trachien. Als er auf dem Kenaion, einem Berg in Euboia dem Götter Vater opfern will, schickt er einen Boten nach Trachien um leuchtende Kleider zu holen.

Deianeira hört vom Boten das von Iolae und reibt das Kleid für Herakles mit dem Blut von Nessos ein. Als der Held opferte, zehrte die Galle des Drachen von Lerna seine Haut auf.

 

 

8. Tod und Apotheose (Vergöttlichung)

 

Männer bringen Herakles nach Trachien. Der Schmerz hält nicht an: Auf dem Berg Oitae macht er selbst ein Scheiterhaufen und geht hinein. Poias, der Vater des Philoktetes, steckt den Scheiterhaufen in Brand und als Geschenk erhält er den Bogen des Herakles.

Vom Olymp herab erkennt Zeus das Leiden seines Sohnes und sagt zu dessen Frau: "Oh Frau, schon ist Herakles durch die Strapazen der "Ruhm Heras". Ich möchte ihn in den Himmel emporheben und unsterblich machen."

Nun schickt Zeus eine Wolke hinab und holt den Sohn selbst in den Olymp hinauf. Und Hera gibt ihren Zorn auf, Herakles heiratet ihre Tochter Haebae.

 

Das Schöne ist mühsam.

 

 

 

Lektion 4

 

9. Die Vorgeschichte: Phrixos und Helle

 

Athamas, der König von Böotien, hat von Nephelae den Sohn Phrixos, und die Tochter Helle. Ino, die andere Frau desselben Königs, will die Kinder der Nephelae verderben. Als die Äcker keine Früchte mehr bringen, überredete Ino ihren Mann durch einen Orakelspruch, Phrixos dem Zeus zu opfern.

Nun möchte Athamas den Sohn opfern und er setzt ihn auf einen Altar. Nephelae rettet ihn mit ihrer Tochter zusammen. Und Hermes schicke einen Widder mit einem goldenen Fell und befielt ihm, die Kinder durch den Himmel wegzutragen.

Als sie zwischen dem Sigeion und den Chersones über das Meer kommen, fällt Helle ins Meer hinab und stirbt. Das Meer hält noch von jener den Name Hellespont.

Phrixos kam zu den Kolchern. Über jene herrschte Aiete, der Sohn des Helios. Er nimmt Phrixos als Gast auf: Und Phrixos opfert Zeus den Widder mit dem goldenen Fell, das Fell gibt er dem Gastgeber Aiete. Jener setzt selbst das Fell um einen Baum im Wald des Ares und nagelt es fest. Ein schlafloser Drache selbst bewachte es.

 

 

10. Iason und Pelias

 

In Iolko, einer Stadt in Thessalien wohnte Iason, der Sohn des Aisonos. Über die Iolker herrschte Pelias, der Bruder des Aisonos. Die Pythia sagte zu Pelias: "Oh König, pass auf einen einsandaligen Mann auf!" Er verstand den Orakelspruch nicht. Als er beim Meer des Poseidon opfern wollte, rief er sowohl viele andere, als auch Iason herbei.

Iason nun eilte sich zum Opfern. Als er den Fluss Anauron durchquerte, verlor er den einen Schuh in Wasser und kam einsandalig zum Opfern.

Nun begreift Pelias den Orakelspruch: Und er beendet zwar das Opfern, danach aber sagt er zu Iason: "Was würdest du tun, wenn ein Orakelspruch die sagte, dass die irgendeiner umbringen wird?" Er sagte: "Ich würde ihm befehlen, das goldene Fell zu hohlen." Als Pelias das Wort hörte, freute er sich und befahl Iason sofort das goldene Fell zu holen. Dieser sagte: "Ich werde es bringen."

 

 

11. Der Bau der Argo

 

Nun ruft Iason Argon herbei und jener macht mit Alkmene ein Schiff, das er Argo nennt. Und durch einen Orakelspruch befiehlt der Gott in Delphi dem Iason die Besten von Griechenland zu versammeln. Vom Namen des Schiffes sind die Seefahrer die Argonauten.

 

Lektion 5

 

12. Die Symplegaden

 

Nun fahren die Argonauten von Iolkos zur Insel Lemnon, von Lemnon zu den Symplegaden. Die Symplegaden sind furchterregende Felsen, die gegeneinander schlagen. Es ist ihnen und den Vögeln unmöglich, zwischen durch zu kommen. Die Argonauten schicken eine Taube durch die Felsen. Als die Felsen Platz machen, segelten die Argonauten zischen ihnen hindurch. Gemäss einem Orakelspruch prallen die Symplegaden nicht mehr zusammen, weil irgendein Schiff sie durchquerte.

 

 

13. Im Land der Kolcher

 

Die Argonauten segeln in das Schwarze Meer. Sie segeln am Thermodon beim Kaukasus und am Phasis, dem Fluss der Kolcher, vorbei.

Iason kam zu Aiete und forderte ihn auf, das golden Fell zu geben. Aiete sagte: "Bei mir sind zwei wilde Stiere, ein Geschenk des Hepheistos: Sie haben bronzene Füsse, schicken Feuer aus dem Mund. Spanne jene alleine ins Joch, pflüge den Acker und säe Drachen Zähne, die du von Athene erhältst. Dann gebe ich dir das goldene Fell."

 

 

14. Medea

 

Iason liebte Medea, die Tochter des Aiete, eine Zauberin. Als sie Iason helfen wollte, sagte sie zu ihm: "Wenn du mich als Frau haben willst und wenn du mich nach Griechenland bringst, werde ich dir helfen. Aber schwöre bei Gott!" Er schwört und Medea gibt ihm ein Zaubermittel und befiehlt ihm den Schild, das Schwert und die Haut mit dem Zaubermittel einzusalben.

"So nämlich", sagt sie, "schadet dir weder Feuer noch Eisen. Denn von den Zähnen entstehen bewaffnete Männer. Werfe Steine gegen sie. Wenn sie einander bekämpfen, dann töte sie.

 

 

15. Eroberung des goldenen Vlieses und Rückkehr

 

Iason nun salbte den Schild, das Schwert und die Haut mit dem Zaubermittel ein, spannte die Stiere ins Joch und säte die Zähne, tötete die Männer. Danach gab er das Fell nicht Aiete: Er wollte nämlich mit der Argo wegsegeln und die Seemänner töten.

Medea ging mit Iason durch die Nacht zum Fell und schläferte mit einem Gift den Drachen ein. Sie und Iason nahmen dann das Fell und stiegen in die Argo. Als Aiete das Werk seiner Tochter erkannte, schickte er viele Kolcher weg um das Schiff zu verfolgen. Die Argonauten segelten mit Iason und Medea durch das Schwarze Meer und kamen nach Iolkos.

 

 

Lektion 6

 

16. Io

 

Okeanos hat einen Sohn Inachos. Von jenem hat der Fluss in Argos den Namen Inachos. Inachos hat eine Tochter Io, eine Hera Priesterin. In jene verliebte sich Zeus. Als Hera dies bemerkte, verwandelte Zeus die junge Frau in eine weisse Kuh. Hera bat um die Kuh als Geschenk von Zeus und befahl Argos, einem allessehenden Hund, sie zu bewachen: Dessen Fell ist mit Augen überdeckt. Zeus befahl Hermes die Kuh zu rauben. Hermes nun tötete Argos mit einem Stein, und hatte die Kuh. Hera warf der Kuh eine Bremse an und befahl ihr, die Kuh zu jagen.

 

 

17. Ios Nachkommen

 

Io kam zum Ionischen Meer (= Adria), das von jener den Namen hat. Von dort durchquerte sie Illyrien (= Albanien) und kam zu einer Untiefe, die von ihr den Name Bosporus hat, und durch Asien kam sie nach Ägypten. Dort gibt ihr Zeus ihre frühere Gestalt zurück und Io gebar beim Fluss Nil den Sohn Epaphos. Die Ägypter gaben Io den Namen Isis die Göttin.

Epaphos wurde König über die Ägypter und gründet die Stadt Memphis. Libyae, die Tochter des Epaphos, und Poseidon haben zwei Söhne, Agenor und Baelos. Agenor nun ging weg nach Phoinikae (= Libanon) und wurde König: Baelos wurde König über Ägypten. Danaos, einer von Baelos’ Söhnen, besiedelte Libyen und wurde dort König: Ägyptos wurde König über das Land, das man von jenem Ägypten nennt.

 

 

18. Die Danaiden

 

Ägyptos hat von vielen Frauen fünfzig Söhne, und Danaos fünfzig Töchter. Als sich die Söhne des Ägyptos um die Macht stritten, baute Danaos als erster der Menschen ein Schiff: und segelte mit den Töchtern nach Argos los. Denn von dort ging die Stammesmutter Io nach Ägypten. Danaos erlangte die Herrschaft über Argos und nach sich selbst benannte er die Leute dort Danaer.

Danach kamen die Söhne des Ägyptos nach Argos und sagten: "Oh Danaos, wir wollen den Streit stoppen, gib uns deine Töchter als Frauen." Danaos sagt nun aber: "Ich werde euch die Töchter geben." Bei der Hochzeit selbst gibt er den Bräuten Schwerter. Jene bringen in der ersten Nacht die Männer um. Hypermnaestra rettete allein Lygkois, weil sie sich in einander verliebten.

Im Hades giessen aber die anderen Danaos Töchter Wasser in ein Fass ohne Boden.

 

 

19. Danae und Perseus

 

Danaos nun schloss Hypermnaestra ein und bewachte sie. Danach liess er zu, dass Lykeios sie zur Frau hat. Weil Danaos stirbt, wurde Lykeios König über Argos und nach ihm sein Sohn und danach der Sohn des Sohnes Akrisios.

Akrisios erhielt aus Delphi einen Orakelspruch: "Oh König, der Sohn deiner Tochter wird dich umbringen."

Akrisios nun liess eine eherne Kammer über der Erde bauen, in die er seine Tochter Danae einschloss. Als Zeus sich in sie verliebte, kam er in Form von goldenem Regen und Danae gebar Perseus.

Akrisios warf seine Tochter mit ihrem Sohn zusammen in einr Kiste ins Meer. Als die Kiste ins Wasser fiel, wurde sie zur Insel Seriphos gebracht. Dort nahm ein Seemann sie auf und zog Perseus auf. Danach wollte Polydektes, der König von Seriphos die Danae als Frau: Und

er befahl Perseus, weil er die Hochzeit nicht zu liess, den Kopf der Medusa zu holen.

 

 

 

Lektion 7

 

20. Die alten Frauen ("Graien")

 

Hermes und Athene geben dem Perseus, als er Seriphos verliess, einen bronzenen Schild und ein scharfes Schwert. Und sie zeigen ihm den Weg zu den Phorkus Töchtern. Jene waren Schwestern der Gorgonen, den alten Frauen seit der Geburt. Die drei hatten ein Auge und einen Zahn, und wechselten einander ab. Als sie Perseus bemerkten, stritten sie sich um das Auge und Perseus packte es. Als die Graien es zurück forderten, sagte er: "Ich werde es euch zurückgeben, wenn ihr mir ehrlich den Weg zeigt, der zu den Nymphen führt."

 

 

21. Die jungen Frauen ("Nymphen")

 

Die Nymphen hatten Sandalen und irgendeinen Rucksack: Und sie hatten eine Hades Kappe. Als die Graien den Weg zeigen, gibt Perseus ihnen das Auge zurück und beeilt sich zu den Nymphen. Dort wirft er den Rucksack auf die Schultern, bindet die Sandalen unter die Füsse, setzt sich die Kappe auf den Kopf. Als er die Kappe hatte, sah er selbst, wen er wollte: die anderen aber sahen ihn nicht.

 

 

22. Medusa

 

Perseus nun kam neben dem Okeanos zu den Gorgonen. Jene waren drei Schwestern: eine war sterblich, Medusa. Die Gorgonen hatten schwarzes Haar aus Schlangen, Zähne so gross und spitz wie die von Schweinen, und eiserne Hände und goldene Flügel. Wenn irgendeiner sie sah, machten sie jenen zu Stein.

Die Gorgonen schliefen, als Perseus zu ihnen kam. Er schneidet den Kopf ab, er schaut in den bronzenen Schild. Und Athene zeigt ihm die Gestalt der Medusa, Perseus schneidet mit dem scharfen Schwert den Kopf ab, legt ihn in den Rucksack und entflieht. Als er entfloh, verfolgten ihn die anderen Gorgonen, jene erblickten ihn aber nicht wegen der Hades Kappe.

 

 

23. Atlas

 

Perseus kam von den Gorgonen zu Atlas, der auf seinen Schulter den Himmel trägt. Als Atlas ihn nicht als Gast auf nehmen wollte, zeigte ihm Perseus den Kopf der Medusa und der machte ihn zu Stein.

 

 

24. Andromeda

 

Von dort aus ging Perseus weg nach Äthiopien, über das Kepheus herrschte. Dieser hatte seine Tochter Andromeda an einen Felsen neben dem Meer gebunden. Denn Poseidon hatte eine Überschwemmung und ein Monster aus dem Meer über das Land geschickt. Denn Kasiopeia, die unvernünftige Frau des Kepheus, hatte es gewagt, mit den Nereiden um ihr Aussehen zu streiten. Und der Gott forderte, die Tochter der Königin dem Tier zum Frass vorzuwerfen. Als Perseus nun die junge Frau erblickt hatte, verliebte er sich in sie. Und zu Kepheus sagt er: "Ich werde dir das Tier umbringen, wenn du mir deine Tochter zur Frau gibst." Als der König versprochen hatte, sie zu geben, brachte Perseus das Tier mit dem Schwert um. Er erlöste Andromeda und brachte sie als Frau nach Seriphos.

 

 

(25.) Die Rückkehr

 

Dort (= in Seriphos) zeigt Perseus selbst bei der Hochzeit der Mutter dem Polydektae den Kopf der Medusa und der macht ihn zu Stein.

Perseus gibt die Sandalen, den Rucksack und die Kappe dem Hermes zurück, den Kopf der Medusa gibt er der Athene. Hermes gibt jene nun den Nymphen zurück, Athene befestigt den Kopf der Medusa mitten auf ihrem Brustpanzer.

 

 

26. Akrisios Tod. Die Nachfahren

 

Perseus nun eilt mit Danae und Andromeda nach Argos zu Akrisios. Dieser ist wegen dem Orakelspruch nach Larisa in Thessalien weg gegangen.

Als der König von Larisa für alle Besten von Griechenland einen Wettkampf veranstaltete, war auch Perseus dabei. Und beim Fünfkampf traf er Akrisios mit einem Diskus am Kopf und dieser starb sofort. Als Perseus den Orakelspruch erfüllt hatte, wollte er nicht mehr nach Argos zurückkehren, sondern er wurde König über Tiryns.

Perseus hatte von Andromeda in Äthiopien einen Sohn Perses. Man sagt, dass aus jenem Geschlecht die Könige der Perser sind. Auch aus dem Geschlecht von Perseus und Andromeda sind Amphytrion und Alkmene, die Mutter des Herakles.

 

 

 

Lektion 8

 

27. Europa

 

Im letzten Stück hörten wir, dass Libyae zwei Söhne gebar, Baelos und Agenor. Agenor ging aus dem Vaterland und wurde König über Phönizien. Er hatte eine Tochter Europa und einen Sohn Kadmos und zwei andere. Zeus verliebte sich in Europa. Aus Furcht vor Hera kam er zu dem Mädchen in Gestalt eines grossen Stieren. Sie ging wegen des Tieres weg und der Stier brachte sie durch das Meer nach Kreta. Dort gebar sie zwei Söhne, Minos und Sarpadonos.

Als Agenor Europa nicht mehr sah, schickte er die Söhne weg und sagte:

"Oh Söhne, wagt es nicht zu mir zurückzukehren, ohne das Mädchen gefunden zu haben." Von jenen nun ging der eine in dieses, der andere in jenes Land.

 

 

28. Kadmos gründet Theben

 

Kadmos nun ging von Thrakien nach Delphi und fragte den Gott nach Europa. Der Gott sagte: "Oh Kadmos, mach dir um Europa keinen Kummer. Nimm ein Rind als Führer und gründe eine Stadt, dort wo das Rind ermüdet niederfällt.

Nachdem Kadmos so einen Orakelspruch erhalten hatte, ging er nach Phokis und fand ein weisses Rind. Es ging durch Böotien und fiel um, wo jetzt Theben ist.

 

 

29. Kadmos tötet den Drachen

 

Kadmos wollte das Rind der Athene opfern und schickte irgendwelche Gefährten an der Quelle des Ares Wasser zu holen. Irgendein Drache, der die Quelle bewachte, tötete viele der Gefährten. Der entrüstete Kadmos tötete den Drachen.

 

 

30. Die Nachfahren des Kadmos

 

Kadmos nun herrschte über die neue Stadt. Zeus gab ihm Harmonie, die Tochter Aphrodites und Hermes, zur Frau. Und alle Götter kamen aus dem Himmel um Geschenk zu bringen und feierten essend die Hochzeit des Kadmos.

Kadmos und Harmonie hatten die Töchtern Ino und Semelae, und den Sohn Polydoros. Ino heiratete Athamas, den König über Böotien, Semelae gebar dem Zeus den Gott Dionysos.

Nach Kadmos wurde Polydoros König über Theben, danach Polydoros Sohn Labdakos. Als dieser starb, liess er seinen einjährigen Sohn Laios zurück.

 

31. Amphion und Niobe

 

Amphion, der selbst über die Stadt herrschte, warf Laios aus der Stadt. Und um Theben eine Mauer. Während er eine Leier hielt, ging er den Berg hinunter und die Steine kommen zusammen mit der Leier hinunter.

Amphion heiratete Niobe, die Tochter des Tantalos, die sieben Söhne gebar und gleich viele Töchter. Artemis und Apollon töteten alle: Niobe behauptete, ihre [Artemis und Apollon] Mutter Leto besiegt zu haben, weil diese nur ein Sohn und eine Tochter hatte.

 

 

 

Lektion 9

 

32. Geburt und Rettung des Ödipus

 

Nach dem Tode Amphions wurde Laios König über Theben. Er heiratete Iokaste und fragte den Gott in Delphi nach seinem Sohn. Dieser [der Gott] sagte: "Oh König der Thebaner, wolle nicht einen Sohn haben! Solltest du trotzdem einen Sohn haben, wird er dich töten." Trotzdem aber gebar Iokaste einen Sohn. Laios gab den Sohn einem Kuhhirten auszusetzen, die Füsse mit einer Nadel durchstochen.

Er setzte ihn auf dem Kithairon aus, und Kuhhirten des Polybos, des Königs der Korinther, fanden den Säugling und brachten ihn zur Frau des Königs. Sie hatte noch keinen Sohn und nahm ihn und zog den Sohn auf. Wegen dem Geschwulst der Füsse nannte sie ihn Ödipus.

 

 

33. Der Vatermord

 

Weil Ödipus seine Freunde mit Kraft übertraf, sagte ein eifersüchtiger Sohn: "Du bist weder der Sohn des Polybos, weder ein Korinther." Als die Mutter nichts sagte, ging Ödipus nach Delphi um den Gott nach seinen Eltern zu fragen. Der Gott sagte: "Oh Sohn von grossen Eltern, gehe nicht in dein Vaterland zurück. Du wirst deinen Vater töten und deine Mutter heiraten.

Als Ödipus den Orakelspruch erhalten hatte, wollte er nicht mehr nach Korinth zurückkehren. Auf einem Wagen ging er durch Phokis über einen schmalen Weg dem Laios entgegen, der auf einem Wagen nach Delphi kam. Der Ausrufer des Laios bat: "Oh Fremder, weiche dem König aus dem Weg." Als Ödipus das nicht wollte, tötete der Ausrufer das eine der Pferde. Ödipus erzürnte, tötete den Ausrufer und Laios und ging nach Theben.

 

 

34. Die Sphinx

 

Damals hatte das Übel die Stadt befallen. Hera stellte auf dem sphinxischen Berg eine Sphinx auf, die den Kopf einer Frau, die Flügel eines Vogels und den Rest [Körper] eines Löwen hatte. Die Sphinx erhielt ein Rätsel von den Musen und stellte es den Thebanern. Das Rätsel war: "Was ist es, das ein Name hat und auf vier, auf zwei und auf drei Füssen geht?" Wenn jemand vorbeiging ohne das Rätsel zu lösen, packte die Sphinx ihn und ass ihn.

Das Tier tötete schon viele. Da verkündeten die Thebaner: "Wenn jemand das Rätsel löst, machen wir jenen zum König und geben ihm die Frau des Laios.!"

Ödipus hörte das und löste, dass die Antwort der Mensch ist: Als Kind geht er auf vier Beinen, als Mann auf zwei, als Greis auf dreien, dazu hat er ein Stäbchen. Die Sphinx nun stürzte sich den Berg hinunter.

 

35. Ödipus König in Theben

 

Ödipus wurde König über Theben und heiratete ohne es zu wissen seine Mutter. Von seiner Mutter hatte er die Söhne, Polyneikes und Eteokles, und die Töchter Ismene und Antigone.

Nach zwanzig Jahren kam eine Seuche über Theben und der Gott in Delphi sagte: "Oh Thebaner, der Mann, der Laios tötete, ist verantwortlich für das Übel. Wenn ihr jenen aus der Stadt werft, werden die Götter mit dem Übel aufhören!" Als man den Mann nicht fand, beauftragte es Ödipus dem Teiresies, einem blinden Seher, der nicht alles sagen wollte. Obwohl Teiresies die Wahrheit sagte konnte er den König nicht überzeugen. Ein Bote kam aus Korinth und meldete: "Oh König der Thebaner, Polybos stirbt, und die Korinther fordern dich als König."

Ödipus wollte wegen dem Orakelspruch nicht, weil seine Mutter noch lebte. Der Bote sagte: "Oh Ödipus, Polybos war nicht dein Vater. Weder er noch ich war es. Ich selbst aber fand dich auf dem Kithairon und brachte die nach Korinth." Da erkannte Ödipus, dass seine Frau seine Mutter, seine Söhne seine Brüder sind. Er wollte sie nicht mehr sehen und durchbohrte sich seine Augen. Als die Thebaner ihn aus der Stadt warfen, halfen ihm seine Freunde nicht. Ödipus ging mit Antigone nach Kolchien in Attika, wo er nach nicht langer Zeit starb.

 

 

36. Die Sieben gegen Theben

 

Eteokles und Polyneikes vereinbarten, dass jeder von ihnen ein Jahr König sein werde. Eteokles wurde als erster König und verjagte seinen Bruder aus der Stadt. Der aber ging nach Argos und heiratete die Tochter des Königs Adrastos. Adrastos versammelte ein Heer, als Fühere hat er mir sich Polyneikes und fünf andere. Und die sieben eilten nach Theben. Sie kamen auf den Kithairon und schickten einen Boten, um zu fordern, dass Eteokles aus der Stadt wich. Weil dieser nicht wollte, stellten die sieben das Heer vor die sieben Tore Thebens. Eteokles stellte sich mit gleichvielen Führern hinab: und die Thebaner besiegten die Argeier, Eteokles und Polyneikes aber töteten einander im Zweikampf.

 

 

37. Antigone

 

Kreon aber, der Bruder der Iokaste, wurde nun König über Theben: und er liess nicht zu, dass die Leiche des Polyneikes, des Feindes des Vaterlandes, begraben wurde, aber er befahl, sie zu bewachen. Antigone aber, eine Tochter des Ödipus, begrub die Leiche ihres Bruder dennoch. Als Kreon hörte, was die junge Frau gemacht hatte, begrub er diese lebendig.

 

38. Das attische Königsgeschlecht. Die Geburt des Theseus

 

Kekrops, ein im Land geborener, wurde als erster König über Attika. Er hatte den Kopf eines Mannes, den Körper eines Drachens.

Als Kekrops herrschte, stritten sich Poseidon und Athene um Attika, denn sie wollten Ehren haben von den Menschen. Zuerst ging Poseidon und brachte ein Pferd. Athene zeigte den Menschen einen Ölbaum und besiegte so Poseidon: und von ihr nannte sie eine Stadt Athen.

Nach Kekrops wurde Aigeus als neunter König von Athen. Als er keinen Sohn hatte, verliebte er sich Troizeni einst in Aithren, die Tochter des Königs: Er fürchtete die Söhne des Bruders und befahl dem Mädchen: "Wenn du einen Sohn hast von mir, ziehe es auf und sage nicht, wessen Sohn er ist. Ich werde unter einem Felsen ein Schwert und Sandalen zurück lassen. Wenn der Sohn den Stein wegstösst und mit diese nimmt, dann schicke ihn mit diesen Dingen nach Athen."

 

 

39. Der Krieg mit Kreta

 

Er ging nach Athen und führte den Wettkampf der Panathenaeen durch, bei dem Androgenos, der Sohn des Minos, alle besiegte. Jenen schickte Minos nach Marathon, zum Stier, den Herakles von Kreta brachte. Aber den Stier tötete ihn.

Minos hörte von Tode seinen Sohnes und führte ein Heer von vielen schnellen Schiffen gegen Athen. Und sie überwanden zwar Megaron, waren aber nicht imstande, Athen zu unterwerfen. Als Hunger und Seuche die Stadt in den Klauen hielt, schickten die Athener einen Boten zu Minos, der ihm sagte, die Ehre zu geben, die er wollte. Minos befahl ihnen alle neun Jahre sieben Jungen und gleich viele Mädchen dem Minotaurus als Frass zu schicken.

 

 

40. Der Minotaurus

 

Denn Minos, der Sohn des Zeus und der Europa, wollte König von Kreta werden, und sagte, den Männern des Schiffes: "Mir geben die Götter alle Macht und alles was ich fordere."

Und der opferte dem Poseidon und forderte, dass der Gott ein Tier aus dem Meer schicke und er sagte, dass er ihm diesen opfern werde. Weil Poseidon den schönsten Stier hinauf schickte, wurde Minos König über Kreta: Er schickte aber den Stier einem Hirten und opferte ihm irgend einen anderen schlechteren.

Poseidon wurde ihm böse, weil er nicht jenen Stier geopfert hatte, er schickte das Tier Minotaurus auf die Insel. Dieser hatte einen Stier Kopf, den Körper eines Mannes: und er verwüstete die Äcker. Minos liess ihn in einem Labyrinth bewachen.

Das Labyrinth war ein immenses Haus und niemand konnte hinaus gehen, nachdem er hinein gegangen war, wegen der verwickelten Biegungen. Dieses hatte ein Athener Daedalos gebaut, ein sehr guter Architekt. Minos hatte jenen, der wegen eines Mordes aus dem Vaterland geflohen war, gastlich bei sich aufgenommen.

 

41. Theseus’ erstes Auftreten

 

Aithren nun führte ihren Sohn Theseus mit siebzehn Jahren zum Felsen: und sagte ihm über sein Geschlecht die Wahrheit und befahl ihm die Sandalen und das Schwert hervorzunehmen und nach Athen zu segeln. Er stiess den Stein ohne Mühe weg und nahm die Erkennungszeichen seines Vater auf, wollte aber nicht segeln. Denn damals war der Weg nach Athen mühsam, weil ihn die stärksten und schlechtesten Männer ihn der Gewalt hatten. Theseus wollte jene beseitigen und Herakles an grösserer Kraft übertreffen.

Als ersten tötete er den Korynaetes beim Epidauros. Dieser hatte zwar keine starken Füsse, trug aber eine eiserne Keule, mit der er die Vorbeigehenden tötete. Theseus bemächtigte sich der Keule und nahm sie mit.

Als Zweiten tötete er Pityokamtes, der beim Korithischen Isthmos wohnte. Dieser bog eine Fichte und forderte die Vorbeigehenden auf, sie zu halten. Weil sie dazu nicht im Stand waren, warf der Baum sie durch den Himmel.

Als dritten tötete er den Korinther Skeiron, der beim Megaros die Skeironidischen Felsen hielt. Dieser forderte die Vorbeigehenden auf, ihm die Füsse zu waschen: und beim Waschen warf er sie ins Meer zum Frass einer Riesenschildkröte. Theseus packte ihn bei den Füssen und warf ihn ins Meer.

Als vierten tötete er in Eleusis Kerkyos, der den Vorbeigehenden befahl mit ihm zu ringen und der sie dann umbrachte. Theseus hob ihn hoch und warf ihn auf die Erde.

Als fünften tötete er Prokrustes, der neben einem Weg wohnte und der zwei Bette machte, ein kleines und ein grosses. Und die Vorbeigehenden nahm er als Gäste auf, die kleinen band er auf das grosse Bett: Und er machte sie mit dem Hammer schlagend gleich gross wie das Bett; die grossen band er auf das kleine Bett und das Überstehende der Füsse und der Schultern sägte er ab. Theseus packte ihn und band ihn auf das Bett und machte selbst Prokrustes gleich wie das Bett.

 

 

42. Theseus in Athen

 

Theseus hatte den Weg gereinigt und ging nach Athen. Aigeus fürchtete ihn und schickte ihn zum Stier nach Marathon. Weil Theseus diesen umbrachte, gab Aigeus ihm ein Gift zu trinken. Dieser zeigte dem Vater das Schwert. Aigeus sah dieses und warf ihm den Becher aus der Hand.

 

43. Der Zug nach Kreta

 

Damals stellten die Athener zur dritten Abgabe für den Minotaurus auch Theseus auf. Als sie dies verkündeten, stelle er sich freiwillig. Das Schiff hatte ein schwarzes Segel. Aigeus gab dem Sohn ein anderes weisses und befahl ihm: "Falls du lebend zurückkehrst, segle mit dem weissen Segel hier her." Als er nach Kreta kam, verliebte sich Ariadne, die schönste und älteste Tochter des Minos, in ihn und sagte: "Ich helfe dir, aber schwöre, dass du mich nach Athen geführt, heiraten wirst." So schwor Theseus; Ariadne forderte von Daedalos, ihr den Weg durchs Labyrinth zu zeigen. Dieser sagte: "Mach eine Leinenschnur und gib sie dem hineingehenden Theseus." Und sie machte die Schnur, befestigte diese an der Türe und er ging daran ziehend hinein. Er fand den Minotaurus und brachte ihn um. An der Schnur ziehend ging er hinaus und er ging mit Ariadne und den jungen Leuten nach Naxos. Dort verliebte sich Dionysos in Ariadne, nahm sie und brachte sie nach Lamnos und hielt sie als Frau.

Ariadne beweinend dachte Theseus beim Zurücksegeln nicht daran, das weisse Segel zu hissen. Aigeus sah vom Berg das Schiff mit dem schwarzen Segel: Und den Tod des Sohnes beweinend stürzte er sich ins Meer, das nun von ihm den Namen hat.

 

 

 

 

82. Die Rache des ägyptischen Augenarztes

 

Kambyses führte folglich das Heer des Kyros gegen diesen Amasis und gegen andere, über die er [Amasis] herrschte und gegen die Griechen Ionas und Aioleas. Er tat alles, wegen folgendem Grund.

Kambyses hatte einen Herold nach Ägypten geschickt, damit dieser von Amasis die Tochter fordere; er hatte auf Anraten eines ägyptischen Mannes gebeten. Dieser war dem Amasis erzürnt und tat es deshalb: Denn Amasis hatte ihn aus allen Ärzten und von der Frau und von den Kindern weggezogen und hatte ihn weggeführt nach Persien, weil Kyros einen Boten zu Amasis geschickt hatte und einen Augenarzt forderte, der der Beste in Ägypten war. Der Ägypter wurde zornig und überredete Kambyses, den Amasis um die Tochter zu bitten, damit dieser entweder leidet, wenn er sie gibt oder wenn er sie nicht gibt sich Kambyses zum Feind macht.

 

 

83. Der Betrug

 

Weil Amasis die Kraft der Perser fürchtete, wagte er es nicht, sie nicht zu geben. Er bemerkte gut, dass Kambyses sie nicht als Hauptfrau, haben wollte, sondern als Nebenfrau. Etwas im Sinne habend machte er folgendes. Die Tochter des Apries, des vorgehenden Königs, war sehr gross und schön. Der Vater hatte sie als einzige des Hauses verlassen: Ihr Name war Nitaetis. Amasis schmückte das Kind nun mit Kleidern und Gold und schickte es nach Persien als seine eigene Tochter.